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Old Time Picnic im Landschaftsgarten zu MachernImpressionen vom Picnic 2011

WasserschlossQuelle: Stadtgeschichtliches Museum Leipzig

Der Macherner Garten, der zum überwiegenden Teil ab 1782 entstand, gehört zu den frühesten Landschaftsgärten Deutschlands.

Wir werden uns zunächst mit anderen Transportmitteln auf den Weg machen, als die Besucher von damals. Aber umso mehr werden wir dort die alt-ehrwürdige Atmosphäre auf uns wirken lassen. Bei unserem Frühjahrs - Picknick genießen wir, neben den vorbereiteten Leckerbissen, die stilechte Landschaft in harmonischer Umgebung.

Der Ausbau der ersten deutschen Ferneisenbahn Dresden-Leipzig, der 1836 in Machern begann, brachte dem Ort wirtschaftliche Vorteile. Der damalige Besitzer des Rittergutes erkannte die Situation und unterstützte die Baupläne durch günstige Landabgaben. Macherns Landschaftsgarten gedieh schon Ende des 18. Jh. zu einem bevorzugten Ausflugsort, der auch wegen des vorteilhaften Transportmittels mehr und mehr besucht wurde.

Leider hatte der Ausbau der Bahnstrecke eine Kehrseite. Der Wallteich des Schlosses und etliche Dorfbrunnen trockneten aus, weil Wasseradern durchtrennt worden waren. Als letzter Reichsgraf, Carl Heinrich August von Lindenau, legte er im Osten und Norden die Gartenanlage im englischen Stil an. Der neue Gartenstil, der zuerst in England auftauchte, breitete sich in der zweiten Hälfte des 18. Jh. auch in Deutschland aus. Die frühe Phase des Landschaftsgartens - mit der Hinwendung zur Natürlichkeit und Schlichtheit - hatte anfangs einen moralisch-aufklärerischen Anspruch.

Schloß MachernUrheber: Grombo / Lizenz: cc-by-sa

Offensichtlich erhielt Lindenau vielfältige Anregungen während seiner England-Reisen für den Landschaftsgarten. Daher verstärkte er seine Anstrengungen zur Ausstattung des Macherner Gartens.

Der Garten enthielt mehrere kleine Bereiche, die in sich geschlossen waren und unterschiedliche Stimmungen verströmten. Gebäude und Skulpturen wurden als Einzelelemente gestalterisch in der Gartenszene arrangiert.

Die Bereiche reihten sich aneinander, stellten jedoch durch Blickfelder eine Beziehung zueinander her. Ebenso wurden unterschiedlichste Stile im selben Garten verwendet. Eine filigrane, gotische Brücke überspannte den Kanal, und die Szenerie über das Gewässersystem hin zu Schloss, Kirchturm, Hygieia - Tempel und zu den Statuen am Ufer bot eine eindrucksvolle Kulisse.

Erste Anpflanzungen bestanden aus meist fremdländischen Pflanzen und Gehölzen. Die Zierbäume wurden von verschieden Gegenden und selbst aus England herbei geschafft. Außerdem legte man eine Baumschule für ausländische Gehölze an, deren Anzucht in den folgenden Jahren Verwendung fanden. Des Öfteren schickte der Graf aus England Sämereien verschiedener Holzarten nach Hause.

Graf von Lindenau erweiterte den Garten beträchtlich und verwirklichte damit eine Anlage, die weithin Bekanntheit erlangte. Allerdings dürfte schon sein Vater - ehedem Kurfürstlich-Sächsischer Oberstallmeister - den Grundstein gelegt haben. Er ließ um 1765 südöstlich des vorderen Schlossflügels einen Vorbau anbringen, von dem man eine ideale Aussicht über das Wasser des Wallteiches hatte. Ursprünglich wurde das Macherner Schloss als Wasserschloss errichtet. Ein früher Nachweis auf einem Türsturz zeigt eine Innschrift aus dem 16. Jahrhundert. Schon zur älteren Zeit dürften Gärten zum Schloss Machern gehört haben. Bereits 1697 wird in Kirchenbüchern der Gärtner der Lindenaus erwähnt. Vermutlich existierte ein Garten am Schloss, welches zu Beginn noch völlig von Wasser umschlossen gewesen ist.

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